Mittwoch, 29. Mai 2013

I'll take a cuppa!



Als Kind fand ich Tee meisten doof. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass es im Kingergarten immer nur Kräuter- und Früchtetee zu trinken gab, und auf beides kann ich bis heute gut verzichten. Worauf ich hingehen inzwischen nicht mehr verzichten kann, ist eine heiße Tasse schwarzer Tee. Wobei ich absolut nicht behaupten würde, dass ich diese besonders britisch zu mir nehme, denn am liebsten trinke ich schwarzen Vanilletee, wohingegen die Briten ihren schwarzen Tee am liebsten unaromatisiert trinken.

Aber fangen wir mal mit ein bisschen Geschichte an. Der Ursprung die Liebe der Briten für Tee, und nein das ist kein Klischee, die Briten lieben ihren Tee wirklich, ist irgendwo in der Mitte des 17. Jahrhunderts anzusiedeln. Tee der damals aus China importiert wurde, war sehr teuer und galt daher als Status Symbol, Queen Anne förderte die Popularität des Tees in der Oberschicht, denn sie zog es vor zum Frühstück eine Tasse Tee, also eine "cup of tea" oder wie es umgangssprachlich auch genannt wird "a cuppa" zu sich zu nehmen. Danach ging es mit den Engländern und dem Teekonsum immer weiter bergauf. Mit der Beliebheit von Tee und der Kolonialisierung sanken die Teepreise und wurden so erst für die Mittelschicht und schließlich auch für die Arbeiter erschwinglich. Heut zu Tage verbraucht jeder Brite etwas 2,2kg Tee pro Jahr. 

Wer mir bei Instagram folgt weiß, dass mein Teekonsum im letzten halben Jahr stetig gestiegen ist. 


Ich habe meinen Tee so richtig britisch, dass erste mal bei unserer Klassenfahrt nach England 2005 getrunken. Wir waren dort in Familien untergebracht und zu jeder erdenklichen Zeit wurde Tee mit Milch und in meinem Fall viel Zucker und unendlich leckeren Zitronen-Crem-Keksen gereicht. Tatsächlich unterscheidet sich die Art der britischen Teezubereitung kaum von der ostfriesischen. Kräftiger schwarzer Zee wird lose in eine Kanne gegeben und mit kochendem Wasser überbrüht, dadurch dass die Blätter in der Kanne bleiben wird der Tee im stärker und bitterer. Der Tee wird dann mit Milch und nach Geschmack mit Zucker verfeinert. 

Grunde zum Teetrinken, haben die Briten genug: bei einer Teatime, wird eine Tasse Tee zusammen mit einem kleinen Snack wie Keksen, Scones, Sandwiches oder ähnlichem eingenommen. Dazu kommen Anlässe wie der "early morning tea", "cream tea", "low tea", "high tea" oder der "royal tea". Aber auch ansonsten rund um die Uhr, zur Beunruhigen, beim Zeitungslesen, abends vorm Schlafen, beim Schauen der Lieblingsserie. Meiner Meinung nach haben die Briten schon Recht damit, erstmal eine Tasse Tee trinken und dann ganz in Ruhe weiter schauen.

Einem der Anlässe um Tee zu trinken, wollen wir uns in den nächsten Wochen ja mit besonderer Aufmerksamkeit widmen: der Teaparty. Wie schon gesagt, wurde wir hauptsächlich von dem Buch "Vintage Tea Party" inspiriert und für uns steht deswegen der vintage Charakter auch sehr im Vordergrund. Bei Teapartys denken ich an buntes Porzellan, an Alice im Wunderland, an das Königshaus, an die 50er, an Tellerröcke. Ich denke an Kekse und Kuchen, an bunte Blumen und kitschiges Porzellan und noch an tausend andere Dinge. Und aus genau diesem Grund sollte eine Teeparty gut geplant sein, weil sie Charakter haben und mit viel Liebe zum Detail geplant werden sollte. Im Buch wird bei der Teaparty grob in Brunch, Afternoon und Evening unterteilt. Wie wir sehen, es gibt immer einen Anlass zum Tee trinken und essen. Rezepte und Deko Anregungen werden wir euch in den nächsten Wochen fast täglich präsentieren, genau so soll es aber um das persönliche Styling gehen, denn grade bei einer Vintage Teaparty sollte nicht nur die Organisation und die Party perfekt sein, sondern auch ihr. 

http://weheartit.com/entry/54362853